Obwohl der Hund in unserer Gesellschaft heute vorwiegend die Rolle als Sozialpartner des Menschen erfüllt, ist er doch ein Hund geblieben. Sehr oft ein „arbeitsloser“ Hund, der die Verhaltensweisen, auf die er jahrhundertelang selektiert und spezialisiert wurde, nicht mehr zeigen darf. Das führt zu Frust der irgendwie abgebaut werden muss - wenn ein solcher Hund dann „Verhaltensauffälligkeiten“ zeigt, wird dieses Symptom gerne mit dem eigentlichen Problem verwechselt.

 

 

 

 

 

Weil heute Mensch und Hund in so enger Bindung leben, kann niemand mehr ein guter Hundetrainer sein, der nicht auch die Menschen schätzt und versteht. Ebenso ist es nicht gut, wenn bei der hundgestützten Arbeit der Fokus nur auf der Hilfe für den Menschen liegt, und nicht auch die Bedürfnisse des Tieres verstanden und respektiert werden, das einem als Co-Therapeut zur Seite steht.
Die Mensch-Hund-Beziehung ist ein komplexes System mit wechselseitigen Wirkungen, das Verhalten jedes Einzelnen beeinflusst das Verhalten aller anderen und umgekehrt. Daher müssen immer alle Faktoren berücksichtigt werden, alle Beteiligten mit einbezogen - es muss systemisch vorgegangen werden - um ein Problem wirklich lösen zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mir ist es wichtig, den Menschen die Natur und das Wesen des Hundes näherzubringen, damit sie ihre geliebten Vierbeiner besser verstehen lernen und die in der Anthropomorphisierung begründeten Missverständnisse ausgeräumt werden können. Kein Mensch braucht sich für seinen Hund zu schämen oder enttäuscht zu sein von dessen Verhalten – denn der Hund verhält sich einfach nur seiner Natur gemäß und hat keine Ahnung von den Wert- und Moralvorstellungen, die wir in seine Handlungen hineininterpretieren.

 

Ich liebe Hunde, sie sind faszinierende Wesen – ebenso wie wir Menschen. Ich habe beide Spezies gründlich studiert und würde durch mein Wissen gerne dazu beitragen, dass der Mensch-Hund-Verband reibungsloser funktioniert, und sowohl Zwei- als auch Vierbeiner mehr Freude am gemeinsamen Leben haben. Denn Wissen führt zu Verstehen, ohne Verstehen gibt es kein Verständnis, und Verständnis füreinander ist die Basis für einen respekt- und liebevollen Umgang miteinander.